Pflege von Angehörigen
Wenn ein Familienmitglied pflegebedürftig ist oder wird, ist es nicht immer leicht, die Pflege des Angehörigen und die Anforderungen im Rahmen eines Studiums in Einklang zu bringen. Eine familiäre Pflegesituation ist meistens eine belastende Situation und geht mit vielen Fragen und Unsicherheiten einher. Die Universität Vechta möchte Sie in dieser Situation nicht alleine lassen und gibt Ihnen auf dieser Seite erste hilfreiche und praktische Hinweise zu verschiedenen Beratungs- und Unterstützungsangeboten, zur frühzeitigen Vorsorge und zur Pflege von Angehörigen an die Hand.
Informationen zu den familiengerechten Studienbedingungen sowie spezifischen Ausgleichsregelungen, die Studierende mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen bei Bedarf in Anspruch nehmen können, können hier eingesehen werden.
Pflegesituationen in der Familie können sich langsam entwickeln, aber durch eine Erkrankung oder einen Unfall auch plötzlich und unerwartet eintreten. Neben der emotionalen und psychischen Belastung müssen sich Angehörige häufig unter Zeitdruck mit vielfältigen Informationen auseinandersetzen und tragfähige Lösungen für die Versorgung und Pflege der zu betreuenden Person finden. Um diese besonderen Herausforderungen bewältigen zu können, sollten Studierende die spezifischen Beratungsangebote der Universität oder auch externe Anlauf- und Beratungsstellen in Anspruch zu nehmen.
Erste Anlaufstelle an der Universität:
- Die Koordination Familiengerechte Hochschule unserer Universität kann erste vertrauliche Anlaufstelle für allgemeine Fragen rund um die Pflege von Angehörigen und die Vereinbarkeit von Studium und Pflegeaufgaben sein.
Externe Beratungsmöglichkeiten:
- Pflegestützpunkte, die von den Kranken- und Pflegekassen auf Initiative eines Bundeslandes eingerichtet werden, bieten auf kommunaler Ebene pflegebedürftigen Personen und deren Angehörigen ebenfalls kostenlos Unterstützung an. Hier erhalten Sie alle wichtigen Informationen, Antragsformulare und konkrete Hilfestellungen, z. B. bei der Beantragung von Zuschüssen für den altersgerechten Umbau von Wohnungen und bei der Suche nach einer geeigneten (teil-)stationären Pflegeeinrichtung sowie einem passenden ambulanten Pflegedienst (Übersicht aller Senioren- und Pflegestützpunkte in Niedersachsen und Übersicht Pflegestützpunkte deutschlandweit).
- Gesetzliche oder private Krankenkasse sowie Pflegekassen sind verpflichtet, Ihnen eine kostenlose Pflegeberatung anzubieten.
- Das Portal Pausentaste des Bundesfamilienministerium stellt für junge Pflegende Tipps, Unterstützungs-, Beratungs- und Austauschangebote bereit.
- Das Pflegetelefon des Bundesfamilienministeriums bietet schnelle Hilfe und Beratung für Angehörige an. Das Pflegetelefon ist von Montag bis Donnerstag zwischen 9.00 und 18.00 Uhr unter der Rufnummer 030 20179131 und per E-Mail an info@wege-zur-pflege.de zu erreichen. Ausführliche Informationen zu dieser Beratungsmöglichkeit können hier eingesehen werden.
Wer mit einem Pflegefall in der Familie konfrontiert ist, muss meist viele Entscheidungen binnen kurzer Zeit treffen. Vieles ist zu erledigen, aber ausreichende Informationen hinsichtlich der Pflege liegen oftmals nicht vor. Wir möchten deshalb an dieser Stelle erste grundlegende Informationen zur Thematik vor Verfügung stellen, um Sie zu unterstützen und Ihnen Orientierung zu geben.
Überblick über die Leistungen der Pflegeversicherung:
Es gibt viele verschiedene Leistungen der Pflegeversicherung, die Pflegebedürftige und ihre Angehörigen in Anspruch nehmen können. Einen guten Überblick über die Leistungen und deren Finanzierung, Voraussetzung sowie Beantragungs- und Begutachtungsverfahren bietet der Pflegeleistungs-Helfer und der Online-Ratgeber Pflege auf den Homepageseiten des Bundesgesundheitsministerium.
Hinweise zum Wohnen im Alter:
Die allermeisten älteren Menschen wünschen sich, so lange wie möglich in der vertrauten Umgebung leben zu können und eine Wohnumgebung, die ihnen Selbstständigkeit und Selbstbestimmung, soziale Kontakte und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht, auch dann, wenn Krankheit, Hilfe- und Pflegebedürftigkeit eintreten. Hilfereiche Hinweise und relevante Informationen zu diesem Thema stellt die Homepageseite Wege zur Pflege des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Verfügung.
Hilfe und Entlastung für die häusliche Pflege von Angehörigen:
Wer sich dazu entschieden hat, einen nahestehenden Menschen zu Hause zu pflegen, dem bietet die Pflegeversicherung verschiedene Hilfen und Leistungen. Doch welche finanzielle Unterstützung und Pflegesachleistungen erhalten Sie im konkreten Fall? Welche Beratungs-, Unterstützungs- und Entlastungsangebote können Sie nutzen? Einen guten Überblick zu diesen und weiteren Fragestellungen und hilfreiche Hinweise erhalten Sie beim Online Ratgeber Pflege zu Hause auf den Homepageseiten des Bundesgesundheitsministeriums.
Unterstützung bei der Suche nach ambulanten Pflegediensten und Pflegeeinrichtungen:
Bei der Suche nach dem für Ihre Angehörigen passenden Pflegeangebot können die folgenden Datenbanken Hilfestellung geben:
Umgang mit Menschen, die an Demenz oder Alzheimer erkrankt sind:
Was ist eigentlich Demenz oder Alzheimer? Wie entsteht sie und was geschieht im Körper einer demenzkranken Person? Was kann ich tun, um demenzerkrankten Angehörigen zu ermöglichen, aktiv am Leben teilzunehmen? Wie kann ich als Angehörige*r damit gut umgehen? Wie kann ich den Wohn- und Lebensraum bestmöglich für demenzerkrankte Angehörige gestalten? Der Online-Ratgeber Demenz des Bundesfamilienministeriums gibt Antworten auf diese Fragen. Hier finden Sie darüber hinaus Kontaktadressen für Betroffenenverbände/Selbsthilfegruppen und Verbände von Leistungserbringern.
Es kann sehr plötzlich passieren und es trifft auch nicht nur ältere Personen. Wir alle können in die Situation kommen, wichtige Angelegenheiten des alltäglichen Lebens nicht mehr selbst regeln zu können. Oder wir müssen uns unerwartet mit dem Thema Pflege von Angehörigen auseinandersetzen. Sind bereits Vorkehrungen getroffen worden, ist dies eine Entlastung für alle und hilft bei anstehenden schwerwiegenden Entscheidungen.
Mit Angehörigen über eine zukünftige oder vorliegende Pflegebedürftigkeit zu sprechen und Vorsorge für den Pflege-Notfall zu treffen ist oftmals eine großere Herausforderung. Im Fachartikel „Wie spreche ich mit meinen Angehörigen über die Pflege- und Hilfsbedürftigkeit?“ unseres Kooperationspartners awo lifebalance Weser-Ems sind einige Tipps zusammengestellt, die ein Gespräch mit Angehörigen über das Älterwerden und den Unterstützungsbedarf erleichtern können.
Die Pflege-Notfallmappe der beufundfamilie bietet die Möglichkeit, Vorbereitung auf den Ernstfall zu treffen. Sie beinhaltet einen Überblick aller wichtigen Telefonnummern und Adressen als auch aller relevanten Dokumente (wie z.B. Reisepass, Impf- und Allergiepass, Patienten- und Betreuungsverfügungen sowie Vorsorgevollmachten bis hin zum Testament) und gibt Auskunft über deren Aufbewahrungsort. So sind für den Notfall die wichtigsten persönlichen Unterlagen für Sie und ihre Angehörigen gut sortiert und geht es keine Zeit verloren für die lange Suche nach wichtigen Unterlagen.
Unterstützung, hilfreiche Informationen und Hinweise zur Erstellung von Patienten- und Betreuungsvollmachten und Vorsorgevollmachten erhalten Sie hier:
Für andere Menschen da zu sein und sie zu pflegen, dass ist eine große Verantwortung, insbesondere für junge Menschen, die sich um nahe Angehörige - z.B. demente Großeltern, schwer erkrankte Eltern oder Geschwister mit Behinderungen - kümmern müssen. Neben Ausbildung oder dem Studium müssen dann auch noch die Haushaltsführung und emotionale Belastungen bewältigt werden. Hinzu fragen sich viele: Mache ich alles richtig? Trage ich die Schuld, wenn sich der Gesundheitszustand der Angehörigen nicht verbessert? Junge Pflegende kümmern sich oftmals aufopfernd um fast alles und laufen dabei Gefahr, keine Auszeiten und Entlastungsmomente für sich selbst zu schaffen.
Doch wie soll das konkret gehen, wenn der Alltag von ständigen Anspannungen und Zeitdruck geprägt ist? Auf dem Portal Pausentaste des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden für junge Pflegende viele konkrete Vorschläge und Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt, die dabei helfen können, die eigenen Bedürfnisse auch unter Druck im Blick zu behalten.