Über das BERGVINK
Den Aktivitäten des BERGVINK liegt ein weiter Inklusionsbegriff zu Grunde. Das Institut vertritt das Verständnis, dass Inklusion nicht mit der Integration von ‚Ausgegrenzten‘ gleichzusetzen ist und sich nicht nur auf eine einzige Heterogenitätsdimension bezieht, sondern dass Inklusion allen Menschen in ihrer Vielfalt und Individualität die uneingeschränkte Teilhabe an der Gesellschaft und an Bildung ermöglicht. Dieses gemeinsame Verständnis ist zugleich Ausgangspunkt und Gegenstand der Forschungstätigkeit im Institut und leitet die inhaltlichen Diskurse.
Um diesen Leitgedanken gerecht zu werden, legt das BERGVINK bei allen Aktivitäten die Ziele zugrunde Teilhabe zu ermöglichen, mehr Sichtbarkeit für Vielfalt zu schaffen und Segregations- und Exklusionsmechanismen zu identifizieren und zu hinterfragen. Dabei fokussiert das Institut explizit mehrperspektivische Zugänge. So soll die inklusionsbezogene Forschung dazu beitragen, Gesellschaft in ihrer Breite inklusiv zu gestalten.
Inklusion in Bildung, Erziehung und Gesellschaft
Die Forschungsaktivitäten des Instituts umfassen Grundlagen- und Entwicklungsforschung zur aktuellen Situation, Rahmenbedingungen, Perspektiven und Gelingensbedingungen von ,Inklusion in Bildung und Gesellschaft':
Der Bereich Bildung ist in diesem Kontext sowohl schulisch als auch außerschulisch, formell als auch informell zu denken. Gegenstand der bildungsbezogenen Forschung wäre dementsprechend Inklusion im Unterricht, im Schulleben, im Kontext von außerschulischen Lernorten, in der frühkindlichen Bildung und in der Erwachsenenbildung.
Der Bereich Erziehung weitet und ergänzt diese Perspektive. Hier werden sowohl familiäre Aspekte als auch institutionelle Perspektiven fokussiert, die die ganzheitliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in den Blick nehmen. Konkret ist hier neben Forschung in Schule auch an Forschung in den Bereichen Inklusion im Kontext von Familie, Kita, Freizeitgestaltung aber auch bezogen auf unterstützende Strukturen wie inklusionsfördernder Angebote von Ämtern, Gemeinnützigen Organisationen und Verbänden, Kirchen, etc. gedacht. Perspektive ist hier immer das Ziel von Erziehung, individuelle Entwicklung hin zu einer selbstbestimmten Partizipation und somit aktiven Mitgestaltung einer demokratischen inklusiven Gesellschaft anzuregen.
Der Bereich Gesellschaft erweitert die Perspektive noch einmal, indem Inklusion als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und Herausforderung gedacht wird, die eben nicht allein durch institutionelle Bildungseinrichtungen wie Kita und Schule zu bewerkstelligen ist. Hier werden bewusst Perspektiven von Wirtschaft, Politik und Kultur eingebracht, um die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft zu erforschen und zu fördern.
Gründungsgeschichte
Angeregt durch die erfolgreiche Zusammenarbeit und die Ergebnisse der interdisziplinären Forschung im Rahmen des Projektes BRIDGES entstand der Wunsch, die Kooperations-strukturen zu verstetigen und zu erweitern und das Thema Inklusion dauerhaft in den Fokus der gemeinsamen Forschung zu rücken. So entstand die Idee der Gründung eines eigenen Forschungsinstituts zum Themenschwerpunkt Inklusion in Bildung, Erziehung und Gesellschaft.
Im Dezember 2020 stellten die Gründungsmitglieder Prof. Dr. Britta Baumert (Religionspädagogik unter besonderer Berücksichtigung der Fachdidaktik), Prof. Dr. Monika Angela Budde (Germanistische Didaktik), Prof. Dr. Martina Döhrmann (Didaktik der Mathematik), Prof. Dr. Michael Ewig (Didaktik der Biologie) und Prof. Dr. Marie-Christine Vierbuchen (Inklusive Bildung) den Antrag zur Einrichtung eines Forschungsinstituts. Am 27. Januar 2021 fand die konstituierende Sitzung des BERGVINK statt, in welcher die Grundlagen für die künftige Tätigkeit des Instituts beschlossen wurden. In den darauffolgenden Monaten entstanden die Institutshomepage, die Geschäftsordnung und die Zielvereinbarung für die kommenden Jahre.
Mit der Unterzeichnung der Zielvereinbarung am 12. August 2021 durch den Präsidenten der Universität Vechta Burghart Schmidt und die fünf Gründungsmitglieder nahm das BERGVINK dann offiziell seine Tätigkeit auf.