Rückblick
Eindrücke zur Tagung „Dekonstruktion digitaler Desinformationsstrategien"
Für eine gesellschaftliche Teilhabe gehört das Erkennen von und der Umgang mit Desinformation zu den zentralen Herausforderungen auf individueller sowie gesellschaftlicher Ebene. Im Kontext aktueller Mediatisierungsprozesse besteht ein besonderer Bedarf an einem interdisziplinären und einem öffentlichen Diskurs über zukunftsorientiertes Wissen. Mit der Fachtagung "Dekonstruktion digitaler Desinformationsstrategien. Phänomene des Rechtsextremismus" möchten wir dazu beitragen, diesen Diskurs zu ermöglichen.
Rückblick
Eindrücke zur Tagung „Dekonstruktion digitaler Desinformationsstrategien"
Aktuelle Desinformation im Sinne einer bewussten Kommunikation falscher Informationen kann in vielfältigen medialen Erscheinungsformen auftreten. Wie Zimmermann und Kohring (2018) verstehen wir „Desinformation“ als „wissentliche Kommunikation empirisch falscher Informationen“, die zu neuen und relevanten Themenstellungen und Sachverhalten „mit dem Anspruch auf Wahrheit formatiert werden“ (S. 527). Für eine gesellschaftliche Teilhabe gehört das Erkennen von und der Umgang mit Desinformation zu den zentralen Herausforderungen auf individueller sowie gesellschaftlicher Ebene. Im Kontext aktueller Mediatisierungsprozesse – durch die der Alltag von (insbesondere jungen) Menschen von digitalen Kommunikationsformen geprägt ist – besteht ein besonderer Bedarf an einem interdisziplinären und einem öffentlichen Diskurs über zukunftsorientiertes Wissen.
Eine systematische Auseinandersetzung mit Desinformationsstrategien in einer digital geprägten Welt soll im Rahmen der geplanten Fachtagung mit Fokus auf Phänomenen des Rechtsextremismus erfolgen (z. B. zur Konstruktion von Feind- und Fremdbildern). Dafür wird ein „dynamischer“ Extremismusbegriff zugrunde gelegt: Dieser geht vom Ideal einer pluralistischen und liberalen Demokratie aus. Als extremistisch gelten demnach Personen, Bewegungen oder Parteien, die den Vorrang des Individuums im demokratischen Pluralismus ablehnen, einer kollektiven Homogenitätsvorstellung das Wort reden und die Ungleichheit der Menschen behaupten (Salzborn & Quent 2019, S. 18). Dieser dynamische Begriff distanziert sich dadurch auch von einem engen staatszentrierten Verständnis (z. B. der Sicherheitsbehörden) und hat den Vorteil stärker sozialwissenschaftliche Paradigmen berücksichtigen zu können. Zur Dekonstruktion digitaler Desinformationsstrategien und zur Systematisierung der Diskussion stehen drei aufeinander bezogene Perspektiven im Fokus der Tagung
Interessierte sind eingeladen, Beiträge in Form eines Abstracts im Umfang von maximal 500 Wörtern bis zum Freitag, den 14. Oktober einzureichen.
Veröffentlichung des Call | 19.08.2022 |
Deadline für Einreichung | 18.11.2022 |
Entscheidung über Annahme | 19.11.2022 |
Tagung | 07.02.2023 |
Die Organisation der Tagung erfolgt im Rahmen des Projektes „Zukunftsdiskurse zur Dekonstruktion von Desinformationsstrategien in einer digital geprägten Welt". Mit dem vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) geförderten Projekt wollen wir wissenschaftliche Erkenntnisse in einem interdisziplinären Diskurs zusammenführen und systematisieren, die gewonnen Erkenntnisse für die Gestaltung von Bildungsprozessen zugänglich machen und zur öffentlichen Diskussion des Themas einladen.