Das Zentrum für Lehrer*innenbildung (ZfLB) hat mit Ute Krabbe über die Tätigkeit als Lehrbeauftragte für die Praxisphase (LiP) gesprochen. Dabei ging es sowohl um ihre Motivation und die Vorteile der Tätigkeit als auch um den Arbeitsaufwand. Frau Krabbe hat Lehramt an der Universität Bremen studiert und im Anschluss an der Grundschule in Brinkum ihr Referendariat absolviert. Sie unterrichtet Deutsch und Sachunterricht an einer Grundschule und ist Fachseminarleiterin für Deutsch am Studienseminar Syke.
Frau Krabbe, Sie haben als Studentin zwar Praktika absolviert, aber ohne diese intensive Betreuung, wie wir es jetzt in der Praxisphase von GHR300 haben. Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile an diesem neuen Modell?
Die Vorteile in diesem Modell sehe ich in der intensiven Theorie-Praxis-Verknüpfung. Für die Studierenden bietet sich die Möglichkeit, die Theoriekenntnisse aus dem Studium in der schulischen Praxis umzusetzen und gleichzeitig ein erstes Konzept der eigenen Lehrerrolle zu entwickeln.
Was genau sind Ihre Aufgaben als LiP?
Meine Aufgaben als LiP sind die Vorbereitung und Durchführung von universitären Veranstaltungen im Umfang von einer Veranstaltung pro Woche im Wintersemester. Im Sommersemester führe ich Besuche an den Schulen und Begleitveranstaltungen an der Universität durch. Die Mitwirkung im Fachnetz ergänzt die bereichernde Tätigkeit als LiP.
Wie umfangreich ist die Tätigkeit?
Die sechs Vorbereitungsveranstaltungen im Wintersemester plane ich gemeinsam mit der Fachdidaktikerin, sodass ich hier ungefähr eine Stunde Vorbereitungszeit einplane. Für die Unterrichtsbesuche im Sommersemester benötige ich circa eine Stunde zur Vorbereitung. Die zwei Beratungsbesuche an der Schule erfolgen in der Regel für ein Studierendentandem, sodass hier ungefähr zwei Zeitstunden und die Zeit für den Anfahrtsweg anfallen. Die Vorbereitung für die zwei Begleitveranstaltungen im Sommersemester nehmen ungefähr zwei Stunden in Anspruch.
Sie sind LiP neben ihrem Berufsalltag als Lehrerin und Fachseminarleiterin. Wie genau ist die Aufteilung geregelt?
Als Grundschullehrerin sind 28 Unterrichtsstunden Unterrichtsverpflichtung wöchentlich vorgesehen. Für die Vorbereitung und Durchführung des Praxissemesters erhalte ich fünf Stunden Entlastung wöchentlich. Für die Betreuung der Studierenden im Praxissemester werden zwölf Stunden wöchentlich für eine Gruppe von fünfzehn Studierenden gewährt. Als Fachseminarleiterin werden Entlastungsstunden pro Lehramtsanwärter*in gewährt. Für die verbleibenden Stunden werde ich in meiner Schule als Lehrerin eingesetzt.
Wie sieht das Team aus mit dem Sie in der Praxisphase zusammenarbeiten?
In der Praxisphase arbeite ich mit einer Fachdidaktikerin der Universität Vechta zusammen. Außerdem tauschen wir uns im Fachnetz der Universität aus, das sich aus den Fachdidaktiker*innen und den LiP des Faches zusammensetzt.
Was ist Ihre Motivation, sich in die Praxisphase einzubringen?
Ich sehe die Motivation in einer kontinuierlichen Fortbildung im betreuten Fach und in der Möglichkeit, den eigenen Unterricht kritisch reflektieren zu können. Außerdem empfinde ich die Tätigkeit an der Universität durch den fachlichen Austausch als sehr bereichernd, sodass ich auch fachliche Impulse für meine Arbeit als Fachseminarleiterin nutzen kann.
Was würden Sie Lehrkräften raten, die gerne als LiP arbeiten möchten?
Ich würde dazu raten, den Kontakt zur Universität zu suchen, da dort alle weiteren Fragen gerne und freundlich beantwortet werden.
Vielen Dank für das Gespräch und die Einblicke in Ihren Berufsalltag.
Kontakt
Interessierte Lehrkräfte können sich bei Fragen an den Praxisphasenkoordinator Arnd Schaper wenden (arnd.schaper@uni-vechta.de; Tel. 04441-15242). Ebenso können Initiativbewerbungen direkt an ihn gerichtet werden. Weitere Informationen unter: https://www.uni-vechta.de/zentrum-fuer-lehrerbildung/praxisphase-im-m-ed/informationen-lips