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Aktuelles

Geistig rege - auch mit 96

Professor Ralph Sauer feiert Geburtstag

„Ich höre mir immer wieder gern die Predigten von Ralph Sauer an.“ Mit diesen Worten brachte ein regelmäßiger Gottesdienstbesucher von Maria Frieden in Vechta seine Begeisterung für die Sonntagspredigten des emeritierten Vechtaer Theologieprofessors zum Ausdruck. Es gelinge dem Prediger immer wieder, die christliche Botschaft im Kontext heutigen Lebens zu formulieren und so ihre Aktualität und Bedeutung für den Menschen unter Beweis zu stellen. So die Begründung für seine Vorliebe für die Predigten von Ralph Sauer. Nicht nur seine Predigten sind ein Beweis der geistigen Frische, die dem betagten Professor bis ins hohe Alter erhalten geblieben ist.

Er besucht immer wieder seine langjährige Wirkungsstätte an der Universität Vechta, um nach „dem Rechten zu sehen“. Ihm entgeht keine Veränderung. Wenn er eine theologische Zeitschrift in der Universitätsbibliothek vermisst, dann macht er den Direktor oder die Direktorin des Instituts darauf aufmerksam. Trifft er eine Kollegin oder einen Kollegen, so versäumt er es nicht, nach Neuigkeiten aus dem Institut für Katholische Theologie oder aus der Universität zu fragen. Um sich körperlich fit zu halten, fährt er sportlich mit seinem Dreirad durch die Straßen der Kreisstadt. Heute feiert er seinen 96. Geburtstag, wozu ihm die Mitglieder des Instituts für Katholische Theologie ganz herzlich gratulieren.

Als die Mitglieder des Instituts für Katholische Theologie kürzlich die im Museumsdorf Cloppenburg gezeigte Ausstellung zum Thema: „Missionarinnen in verflochtenen Welten“ besuchten, war Sauer natürlich dabei. Mit großem Interesse verfolgte er die Ausführungen von Frau Prof. Dr. Christine Aka, die durch die Ausstellung führte.

Im Anschluss an den Besuch der Ausstellung zeigte sich der Emeritus beim gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen im Dorfkrug interessiert an der aktuellen Entwicklung des Instituts und der Religionslehrerausbildung. Er erkundigte sich nach der Wiederbesetzung der zurzeit vakanten Lehrstühle für Dogmatik und Religionspädagogik und nach der Einführung des Christlichen Religionsunterrichts in Niedersachsen.

Es ist nicht verwunderlich, dass Sauer immer noch die Entwicklung der Theologie und Religionspädagogik an seiner alten Wirkungsstätte verfolgt. Hat er doch hier über viele Jahrzehnte die Religionslehrerausbildung entscheidend geprägt. 1969 übernahm er nach längerer Tätigkeit als Seelsorger den Lehrstuhl für Religionspädagogik an der damaligen Pädagogischen Hochschule Niedersachsen Abteilung Vechta. Er erlebte hautnah den teilweise turbulenten Wandel dieser Institution von der Pädagogischen Hochschule bis zur Universität Vechta.

Sauer hat die katholische Religionslehrerausbildung in Vechta fast ein halbes Jahrhundert lang geprägt. Bei Generationen von Studierenden legte er den Grundstein für ihre spätere Tätigkeit als Religionslehrerin und Religionslehrer. Mit 68 Jahren wurde Prof. Sauer emeritiert und vertrat anschließend das Fach Religionspädagogik noch zwei Jahre, bis sein Nachfolger Egon Spiegel die Stelle übernahm.

Als Religionspädagoge hat Sauer sich weit über Vechta hinaus einen Namen gemacht. Gemäß der Devise: „Wer schreibt, der bleibt“ veröffentlichte er eine Vielzahl von Fachbüchern und wissenschaftlichen Aufsätzen. Seine Publikationen lassen folgende inhaltlichen Schwerpunkte erkennen:

  • Kinder- und Familiengottesdienst
  • Liturgische Bildung und Erziehung
  • die Gottesfrage im Horizont neuzeitlichen Denkens; insbesondere die Theodizeefrage
  • die Tradierungskrise des Glaubens

Als Anerkennung seines religionspädagogischen Schaffens wurden ihm zwei Festschriften gewidmet.

Sauer war in seiner aktiven Zeit kein einsamer Gelehrter, der nur zwischen dem heimischen Schreibtisch und dem Hörsaal hin- und herpendelte. Er pflegte den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen seines Faches im In- und Ausland. Er brachte sich aktiv in die Arbeit des Deutschen Katecheten Vereins ein und besuchte regelmäßig die Tagungen der Arbeitsgemeinschaft Katholische Religionspädagogik und Katechetik. Auf internationaler Ebene pflegte er den Kontakt zu den Vertretern der französischen, italienischen und polnischen Religionspädagogik.

Neben allen wissenschaftlichen Aktivitäten ist er als Priester immer auch seelsorglich tätig geblieben. So kann er auf eine langjährige priesterliche Tätigkeit in Maria Frieden zurückschauen. Gern berichtet er von seiner „maritimen Seelsorge“, die er als Priester an Bord von Kreuzfahrtschiffen leistete. Am Schliersee sind ihm die Gläubigen der Gemeinde St. Sixtus ans Herz gewachsen, wo er als Ruheständler viele Jahre lang im Sommer Urlaubsvertretung für einen priesterlichen Freund machte.

Hochschulinformationswoche 13.-17. Mai 2024

Programm Katholische Theologie

Das Programm der Katholischen Theologie für die HIW 2024 finden Sie in dieser PDF-Datei.

Vortrag von Prof. Dr. Elmar Kos

In der Vortragsreihe des Glandorfer Kulturvereins zu Zeitfragen hielt Prof. Dr. Elmar Kos am 26. Januar 2024 einen Vortrag zur moraltheologischen Sicht auf den Ukrainekrieg mit anschließender Diskussion. Nach der Darstellung unterschiedlicher moraltheologischer Positionen entzündete sich eine intensive Diskussion über die Position, dass der Überfall Russlands auf die Ukraine ein Angriff auf Freiheit und Menschenwürde bedeutet und deshalb eine gewaltsame Verteidigung und Waffenlieferungen legitim sind.

Vortrag von Prof. Dr. Silvia Pellegrini

Am 30.11.2023 hielt Frau Prof. Dr. Pellegrini (Biblische Theologie: Exegese des Neuen Testaments) den Vortrag:

DIE FRÜHEN CHRISTEN

‘In Antiochia nannte man die Jünger zum ersten Mal Christen‘ (Apg 11,26) – Prozesse der Identitätsbildung bei der Entstehung einer neuen Religionsgemeinschaft

im Rahmen des zweitägigen Workshops „Viae salutis - Workshop zu religiösen Vorstellungen in der Kaiserzeit“ (https://www.uni-vechta.de/fakultaet-ii/aktuelles/details/viae-salutis-workshop-zu-religioesen-vorstellungen-in-der-kaiserzeit), organisiert von Herrn Georg Müller (Geschichte der griechisch-römischen Antike, antike Historiographie) aus der Geschichtswissenschaft unserer Universität. Der Workshop war ausgesprochen gut besucht: In einem vollen Raum sprachen die Referenten aus dem In- und Ausland vor einem engagierten, neugierigen und aufmerksamen Publikum. Der interdisziplinäre und internationale Austausch war ein Erfolg für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Herrn Müller besten Dank für seine fürsorgliche Organisation und die angenehme, gewinnbringende Arbeitsatmosphäre!

Vortrag von Prof. Dr. Elmar Kos

Prof. Dr. Elmar Kos war an der Veranstaltung der KEB Osnabrück und EEB Niedersachsen zur Suizidbeihilfe am 30.11.2023 in Osnabrück beteiligt („Leben müssen – sterben dürfen? Christliche Orientierung zwischen Recht und Freiheit zur Suizidbeihilfe“). Er stellte in einem Vortrag den aktuellen Stand der gesellschaftlichen Diskussion nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts dar. Bei der Zusammenstellung verschiedener Sichtweisen und Perspektiven referierte er die katholische, moraltheologische Position, während die evangelisch-theologische und diakonische Sichtweise von Friedemann Pannen und die medizinisch-palliative Sichtweise von Frau Dr. Wiebke Schrader vorgestellt wurde. In der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen die Referentin und die Referenten aufeinander Bezug und stellten sich den Fragen aus dem Publikum. Dabei wurden durchaus Unterschiede im Detail deutlich. Einigkeit bestand jedoch in dem zentralen Anliegen die Selbstbestimmung der betroffenen Menschen zu achten ohne sie in diesen existenziellen Situationen alleine zu lassen.

Promotion im Fachgebiet Exegese des Neuen Testaments

Frau Saskia Breuer, die von 2014 bis 2018 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für „Biblische Theologie: Exegese des Neuen Testaments“ an der Universität Vechta sowie der Universität Osnabrück ihre Promotionsschrift unter der Betreuung von Frau Prof. Dott. Dr. Silvia Pellegrini begonnen hat, wurde am 10.10.2023 der Doktorgrad Dr. theol. von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Paderborn verliehen. Die Arbeit mit dem Titel „Das Erzählungsprinzip der Wunderzählungen im Markusevangelium. Eine soteriologische Lektüre“ wurde unter Ko-Betreuung von Frau Prof. Dott. Dr. Silvia Pellegrini und Frau Prof. Dr. Angelika Strotmann fertiggestellt und wird im kommenden Jahr in der renommierten Reihe „Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament“ (WUNT II) erscheinen. Saskia Breuer ist z.Z. Habilitandin an der Universität Paderborn.

Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für den weiteren Werdegang!


Woche der Brüderlichkeit 2022

Im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit hat Frau Prof. Dott. Dr. Silvia Pellegrini am 14.07.2022 einen Abendvortrag über das Vaterunser in der evangelischen Marktkirche in Osnabrück gehalten. Das Gebet des Herrn wurde vor dem Hintergrund des jüdischen Gebetsschatzes der Synagoge sowie in der christlichen Tradition ausgelegt. Die zentralen Inhalte, Vertrauen und Vergeben, bieten die gemeinsame Basis, um Wertschätzung, Frieden und Gemeinschaft zwischen Juden und Christen zu erleben. Eine ausgesprochen rege Diskussion rundete den Abend ab.

https://wdb-osnabrueck.de/events/vater-unser-juedische-wurzel-im-christlichen-beten/ 


Internationale Woche 2022: Teología India und Neues Testament im Gespräch

Im Rahmen der Internationalen Woche hat Prof.‘in Dr. Bernardeth Caero Bustillos am Freitag, den 17.06.2022, ihr abgeschlossenes zweites Dissertationsprojekt „Verkündigung und Glaube: Die Wirkung der Affekte am Beispiel des johanneischen Jesu“ vorgestellt, das sie auf dem Gebiet des Neuen Testaments an der Universität Osnabrück (Betreuerin: Prof.‘in Dott. Dr. Silvia Pellegrini) durchgeführt hat.
Den Zuhörenden, darunter viele Studierende, vermittelte sie einen lebendigen Eindruck ihrer Arbeit, die bisher vernachlässigte Aspekte der Gottesdarstellungen im Alten und Neuen Testament skizziert, indem sie neue Verbindungen zwischen der psychologischen Affekt- und Emotionsforschung und dem Gebiet der biblischen Exegese, näherhin des Johannesevangeliums, knüpft. Der Referentin gelingt damit nicht nur eine philologisch gestützte Neubewertung der johanneischen Soteriologie auch hinsichtlich genderspezifischer Zuschreibungen. Sie trägt mit ihrer Schrift außerdem maßgeblich zu einer exegetischen Profilierung der aus der christlichen Kolonisation erwachsenen Indigenen Theologien des Amazonasgebietes bei, indem sie Parallelen zwischen dem johanneischen Gottesbild und dem epistemischen Prinzip „Sentipensar“ (interrelationales „Mitfühlen-Mitdenken“) der Teología India ausweist.

Caero Bustillos studierte Philosophie in ihrer Heimatstadt Cochabamba (Bolivien). Ihr Theologiestudium hat sie an der Universität Salzburg (Österreich) absolviert, an der sie im Bereich Altes Testament promoviert hat. Derzeit ist sie Professorin und Direktorin des Postgraduiertenstudiengangs an der Theologischen Fakultät „San Pablo“ (FTSP) in Cochabamba. Sie ist Mitherausgeberin der internationalen Zeitschrift für Theologie „Concilium“ und Mitglied der Kommission Amazonasritus (Conferencia Eclesial de la Amazonía CEAMA).


Promotion im Fachgebiet Exegese des Neuen Testaments

Promotion zum Dr. phil. von

Frau Dr. Bernardeth Caero Bustillos 

am 16.12.2020 an der Universität Osnabrück

Titel der Dissertation:
Der Jesus der Affekte. Eine Untersuchung des Johannesevangeliums im Dialog mit der christlichen Teología India

Betreuerin: Prof. Dott. Dr. Silvia Pellegrini

Kurzbeschreibung der Dissertation:
Die Dissertation verbindet ein klassisches, grundlegendes Fach, das Neue Testament, mit den neuen Herausforderungen der Kirchen in Lateinamerika, die einen Ausschnitt der größeren Notwendigkeit darstellen, eine Theologie „auf konkretem Boden“ zu betreiben.
Es wird eine exegetische Untersuchung des Johannesevangeliums durchgeführt, in der das Thema der „Affekte“ erforscht wird. Die Affekte des johanneischen Jesus werden als Ausgangsbasis für einen Dialog mit der christlichen „Teología India“ und ihres Gottesbildes dienen.