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Neuerscheinung

Vechtaer Beiträge zur Theologie, 18

Elmar Kos (Hg.), "Der Papst ändert keine einzige Lehre, und doch ändert er alles." Aufbrüche und Veränderungen in der Katholischen Kirche mit Papst Franziskus (Vechtaer Beiträge zur Theologie, 18), Berlin 2019.


17. Tag des Religionsunterrichts

Religionslehrkräfte diskutieren über die Chance, im Unterricht Haltung zu bilden

Zum 17. Mal hatten die Universität Vechta, das Bischöflich Münstersche Offizialat und die Arbeitsstelle für Religionspädagogik der Ev.-luth. Landeskirche zu Oldenburg zum Tag des Religionsunterrichts eingeladen. Über einhundert katholische und evangelische Pädagogen folgten der Einladung in die Katholische Akademie Stapelfeld. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Fragen: Wer ist mein Nächster und: Wie kann im Unterricht Haltung entstehen?. Dieser Tag sei eine feste Instanz an der Universität Vechta, sagte Prof. Dr. Britta Baumert zur Begrüßung. Sie freue sich immer wieder, wie viele Religionslehrkräfte mit großer Begeisterung aus den Schulen hierzu kämen.
Für den Hauptvortrag reiste aus Wien der Religionspädagoge Prof. Dr. Marin Jäggle an. Er ging der Frage nach, wie Religionsunterricht zum Erwerb christlicher Haltung beitragen kann. In Workshops ging es anschließend um Haltungsbildung zur Nächstenliebe, Improvisationstheater im Unterricht, den Einsatz von Liedern, Christliche Ethik, den Einsatz von StreetArt, Filmen und Charity-Songs, die Gestaltung von Klassengottesdiensten und biografisches Lernen.
In unserer multi-kulturellen und multi-religiösen Gesellschaft seien nicht Vielfalt und Verschiedenheit das Problem, sondern der Umgang damit, sagte Jäggle. Schule müsse einen Lehr- und Lebensraum gestalten, der das miteinander Leben und Lernen als bereichernde Vielfalt vermittele. Tatsächlich existiere hier aber vielfach eine Moral der (Platz-)Hirsche. Dabei werde Konkurrenz und eigener Vorteil gefördert, humane Charakterbildung verhindert und individueller Ehrgeiz gestärkt. Doch „die Humanität einer Gesellschaft und einer Schule zeigt sich in ihrem Umgang mit Schwäche, und die Humanität eines Menschen zeigt sich in seiner Fähigkeit, die eigenen Schwächen und die anderer zu akzeptieren“, stellte Jäggle klar.
(Text: Ludger Heuer)