Germanistische Sprachwissenschaft
Forschungsprojekte
Geschichte der Philologie: Entstehung sprachwissenschaftlicher Kategorien
Im Mittelpunkt dieses Projekts stehen die Anfänge der Textauslegung und der systematischen Beschäftigung mit Sprache in der griechischen Antike. Diese sehr früh, mit der mündlichen Homer-Deutung einsetzende Tradition, von der die auf uns gekommenen Quellen ein wenn auch bruchstückhaftes, so doch facettenreiches und faszinierend plastisches Bild zeichnen und die in den sprachtheoretischen Reflexionen von Platon und Aristoteles gipfelt, wird unter der Fragestellung beleuchtet, inwieweit sie sich für die aktuelle Forschung in der Sprachwissenschaft, vor allem in den Bereichen ‚Grammatiktheorie‘, ‚Linguistische Hermeneutik‘ und ‚Literaturlinguistik‘, fruchtbar machen lässt. Es soll auf diese Weise ein Beitrag zu einer Archäologie philologischen Wissens und sprachwissenschaftlicher Erkenntnis geleistet werden. Das Interesse richtet sich insbesondere auf die folgenden Etappen im Entwicklungsgang der Philologie:
- die Begründung der Etymologie im Spannungsfeld von Glossographie, Lexikographie und philosophischer Spekulation,
- die Anfänge der Reflexion auf Schrift und Buch- bzw. Bibliothekskultur, die Ausdifferenzierung der Textkritik im Wechselspiel mit Exegese und philologischer Kategorienbildung,
- die Entstehung grammatischer Beschreibungsformen und Termini.
Aktuell ist eine Monographie in Arbeit, die 2022 abgeschlossen werden soll.