Springe zum Inhalt

Wir waren dabei:

Altersgrenzen in Wissenschaft und Gesellschaft

Das Alter eines Menschen wird typischerweise anhand des Kalenders berechnet und dient vor allem zur Orientierung. Mit fortschreitender Lebenszeit eignet sich die Bestimmung des Alters nach Jahren allerdings immer weniger, weil soziale, psychische und auch biologische Prozesse mit unterschiedlichen und wechselnden Geschwindigkeiten ablaufen. Altersgrenzen und Alterskategorisierungen in Wissenschaft und Gesellschaft können daher auch als Stereotypisierung und Diskriminierung verstanden werden – und sind seit langem in der Diskussion. Professorin Claudia Vogel und Professor Harald Künemund setzen sich damit auseinander, wie mit dieser Kontroverse präziser und situationsgerechter umgegangen werden könnte.

Interessierter Zuhörer: MAster-Student aus Vechta

Unter dem Motto „Altern ohne Grenzen“ fand Mitte September der gemeinsame Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) statt. Ca. 850 Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren versammelt. Neben Gremiensitzungen und Mitgliederversammlungen bestand das interdisziplinäre Kongressprogramm aus knapp 400 Symposien, Postern und Einzelvorträgen sowie keynote-Vorträgen renommierter, international gefragter Rednerinnen und Reder. Professorin Kirsten Aner, Vertreterin der (DGGG), sagte vor Kongressbeginn: "Wer in Kassel dabei sein wird, ist danach auf dem aktuellen Stand der Forschung".

Vorstellung der Verbleibstudie Gerontologie

Die Gerontologie ist eine multi- und interdisziplinäre Wissenschaft und zugleich ein „kleines Fach“, dessen Studium vielfältige berufliche Perspektiven eröffnet. Die Bekanntheit der gerontologischen Studienangebote ist gewachsen, aber das Wissen über die Kompetenzen von Gerontologen und Gerontologinnen ist immer noch gering, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt. Welche beruflichen Tätigkeiten üben die Absolventen und Absolventinnen des Studiengangs tatsächlich aus? Mit den Ergebnissen unserer Befragung kann das Berufsprofil der Gerontologie möglicherweise geschärft werden. Gabriele Ziese und Professor Andrea Teti
Link zur Verbleibstudie

Hypothetische Umzugsentscheidungen

Die Studie geht der Frage nach, ob MieterInnen ihre Umzugsentscheidungen aufgrund anderer Einflussfaktoren treffen als EigentümerInnen. Dafür werden hypothetische Umzugsentscheidungen unter dem Einfluss bestimmter Eigentumskonstellationen betrachtet. Die Analysen ergeben, dass die Bereitschaft, in eine kleinere Wohnung umzuziehen, bei EigentümerInnen teils anders vorhergesagt wird als bei MieterInnen. Beispielsweise werden unterschiedliche Merkmale der neuen Wohnung als wichtig erachtet: Für MieterInnen spielt besonders die Höhe der Miete eine Rolle, während EigentümerInnen mehr Wert auf die Nähe zu ihren Angehörigen legen sowie die allgemeine Lage der neuen Wohnung. Die Befunde fügen sich in die umfangreiche Literatur zur sozialen Ungleichheit und ihren Auswirkungen im Alter ein. Manuela Schulz forscht dazu im Rahmen ihres Promotionsprojekts.

Häusliche Unterstützung oder Ehrenamt?

Ehrenamtliches Engagement kann vor allem im höheren Alter eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden spielen. Unterdessen sind sowohl allgemeine familiäre und partnerschaftliche Unterstützung als auch familiäre Verpflichtungen von einem ständigen Wandel geprägt, da sich die Beziehungsdynamiken und Unterstützungssysteme im Laufe eines Lebens verändern. Neuere Studien zeigen sogar einen negativen Zusammenhang zwischen allgemeiner sozialer Unterstützung und der Wahrscheinlichkeit sich ehrenamtlich zu engagieren. Die Mechanismen, die dieser überraschenden Beziehung zugrunde liegen, sind bislang jedoch unklar. Erste querschnittliche Ergebnisse lassen annehmen, dass familiäre und partnerschaftliche Unterstützung einen indirekten negativen Effekt auf ehrenamtliches Engagement und politische Beteiligung haben könnten. Bei der Studie handelt es sich um das Promotionsprojekt von Jasmin Beinke.

Vorschau 2025

Gemeinsame Jahrestagung der Sektionen III und IV der DGGG

18.09.2025–19.09.2025 , Jena

Save the date