Exkursionen der VGG
(2020 und 2021 fanden keine Exkursionen statt)
Anbau und Vermarktung von Erdbeeren im Oldenburger Münsterland
Unter dem Motto „Die Königin der Früchte – Anbau und Vermarktung der Erdbeere im Oldenburger Münsterland“ fand am Freitag, den 24. Mai 2024 die diesjährige Tagesexkursion der Vechtaer Gesellschaft für Geographie statt. Die 14 Teilnehmer:innen fanden sich bereits um 8 Uhr an der Universität ein, wo Prof. Dr. Werner Klohn eine kurze Einführung in die Gunstfaktoren für den Anbau von Sonderkulturen gab. Der erste Exkursionsstandort war der Obsthof Wehenpohl, auf dem uns Ann-Kathrin Wehenpohl als Vertreterin der Geschäftsführung durch die Erdbeer-, Heidelbeer- und Aprikosenplantagen führte. Dabei erläuterte sie die Produktionsbedingungen sowie aktuelle Herausforderungen für den Betrieb, gab aber auch einen Einblick in die Innovationen, wie zum Beispiel die Anpflanzung von Khaki-Bäumen.
Im Anschluss stellte uns Jens Wiele, Vorstandsvorsitzender der ELO Langförden, das Unternehmen vor und erklärte die Struktur der Genossenschaft sowie aktuelle Handlungsfelder. Darunter beispielsweise die Optimierung der Zulieferung mit einer App, in welche die Obsterzeuger:innen ihre antizipierten Erntemengen taggenau eintragen, um den Einsatz von Personal und Maschinen in der ELO besser planen zu können und dem Verderben der Früchte entgegenzuwirken.
Nach der Mittagspause in Borgerdings Mühle in Langförden wurde der Erdbeerhof Osterloh in Halter bei Visbek erkundet. Betriebsleiter Ulrich Osterloh führte uns über seinen Hof und zeigte uns den bodenunabhängigen geschützen Anbau von Erdbeeren in Tunneln auf Stellagen. Bei der Ernte können die Arbeiter:innen auf Augenhöhe arbeiten und werden dabei durch ein Schienensystem weiter entlastet. Die Tröpfchenbewässerung erfolgt vollautomatisiert, ebenso wie die Arbeit mit Nützlingen wie Schlupfwespen und Raubmilben, die zur Beseitigung von Blattläusen eingesetzt werden. Durch diese Form des Anbaus und den Einsatz von speziellen Sorten können besonders günstige Bedingungen für eine frühe Reife der Früchte geschaffen werden. Auch einen Einblick in die Sortierung und Verpackung von Erdbeeren wurde ermöglicht.
Den Abschluss bildete das Kaffeetrinken in der Bullmühle in Visbek.
Papenburg - Erkundung von Stadt und Meyer Werft
Am 11.10.2023 fand die diesjährige Exkursion der Vechtaer Gesellschaft für Geographie mit 18 Teilnehmenden statt. Zielorte waren die Stadt Papenburg als charakteristische Fehnsiedlung sowie die Meyer Werft, als Wirtschaftsmotor und wichtiger Arbeitgeber im ländlichen Raum Nordwestniedersachsens.
Vom Papenburger Rathaus aus führte der Stadtrundgang vorbei am Museumsschiff Friederike von Papenburg, der Sankt-Antonius- und der Nikolaikirche, historischen Stadthäusern und alten Fehnbrücken. Am Ende des Rundgangs stand die Erkundung des Geländes der „Alten Werft“, dass als Standort der namensgebenden „Papenborch“ gilt. Auf dem Gelände wurden die neuen Nutzungen als Event- und Erlebniszentrum erörtert und aktuelle Herausforderungen und zukünftige Entwicklungsperspektiven der Stadt Papenburg diskutiert. Zu Mittag fanden sich die Teilnehmenden im Restaurant „Schnürboden“ ein.
Am Nachmittag fand der Besuch der Meyer Werft statt. Bereits beim Ausstieg aus dem Bus fiel das aktuell in Aufbereitung am Außenkai liegende Kreuzfahrtschiff „Carnival Jubilee“ ins Auge. Die Entwicklung der Meyer Werft sowie des Schiffbaus konnten im Besucherzentrum anschaulich erfahren werden. Ein Höhepunkt war die Besichtigung der Werfthallen. In der Diskussion wurde die Nachhaltigkeit des Kreuzfahrttourismus thematisiert und die Bedeutung des Wirtschaftsstandortes Papenburg reflektiert.
Das abschließende Kaffeetrinken erfolgte im Papenbörger Hus, einem Café in der historischen Van-Velen-Anlage, die ebenfalls noch in Teilen besichtigt werden konnte.
Neue Wege in der Landwirtschaft
Nach dreijähriger Abstinenz fand am 17.06.2022 unter der Leitung von Prof. Dr. Martina Flath die Sommerexkursion der Vechtaer Gesellschaft für Geographie mit insgesamt 11 Teilnehmer:innen statt. Die Tagesexkursion hatte zum Ziel, innovative Formen der Tierhaltung auf zwei landwirtschaftlichen Betrieben des Oldenburger Münsterlandes kennenzulernen.
Zunächst wurde bei einer etwa 90minütigen Führung der Hof Windhaus in Dinklage-Bünne erkundet. Der Schweinemastbetrieb mit Offenstallhaltung ist als solcher der einzige im Landkreis Vechta und wirtschaftet im geschlossenen System. Die Tiere werden im Betrieb geboren und in einem Klimastall gemästet. Obwohl der Betrieb durch diese artgerechte und moderne Form der Tierhaltung einen Beitrag zum Tierwohl leistet, eröffnete der Landwirt in seinen Erläuterungen zahlreiche Problemstellungen. In der anschließenden Diskussion wurde der Konflikt zwischen der Offenstallhaltung, dem Klimaschutz und den hohen Qualitätsanforderungen aber der niedrigen Zahlungsbereitschaft der Konsument:innen thematisiert.
Nach einer Mittagspause in Lohne erfolgte am Nachmittag die Besichtigung des Hofes Vorwerk in Emstek. Im hochtechnisierten Milchviehbetrieb wurden der Exkursionsgruppe die Fütterungs- und Melkroboter vorgeführt, die individuell auf die Bedürfnisse der Tiere und des Betriebes eingestellt sind. Angeschlossen ist zudem eine Biogasanlage, die mit Abwässern und Überresten aus Schlachtereien gespeist wird. Der Landwirt legte die Abläufe auf dem Betrieb sehr spannend dar und stand für neugierige Nachfragen und Diskussionen mit den Teilnehmenden zur Verfügung.
Den Abschluss bildete ein gemeinsames Beisammensein bei Kaffee und Kuchen in der Bullmühle Visbek.
Beide landwirtschaftlichen Betriebe sind Lernstandorte des Kompetenzzentrums Regionales Lernen.
Espelkamp und Dümmerraum
Die Sommerexkursion 2019 unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Klohn fand als Tagesexkursion am 13.9.2019 mit insgesamt 15 Teilnehmern statt.
Zunächst wurden bei einem gut 90minütigen Rundgang die historischen und strukturellen Besonderheiten der „Flüchtlingsstadt“ Espelkamp thematisiert, wobei auch jüngere Entwicklungen und aktuelle Probleme behandelt wurden. Anschließend bekam die Exkursionsgruppe eine Führung im Deutschen Automatenmuseum auf Schloß Benkhausen. Der inhaltliche Bezug zur Stadtexkursion ergibt sich aus der Tatsache, dass das in Espelkamp ansässige Unternehmen Gauselmann einer der größten Automatenhersteller Deutschlands und zugleich Träger des Museums ist.
Nach einer Mittagspause in Brockum (LK Diepholz) wurden am Nachmittag neueste touristische Entwicklungen am Dümmer (Marissa-Park in Lembruch) besichtigt Dort werden mehr als 100 Mio. EUR in einen großen Wohnpark investiert. Diskussionen über die Gestaltung und die Ausmaße des Bauprojektes verliefen sehr lebhaft.
Den Abschluss bildete ein gemeinsames Beisammensein bei Kaffee und Kuchen in einem Lokal am See.