Saskia Blumenthaler ist Absolventin des Bachelors Gerontologie. Die ehemalige Deutschlandstipendiatin gestaltet die Entwicklung der Stadt Greven mit. Wir stellen Saskia Blumenthaler vor:
Meine Aufgaben im Fachdienst Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Greven sind:
Meine Aufgaben teilen sich hauptsächlich in zwei Bereiche: Auf der einen Seite bin ich für das Demografie-Monitoring zuständig, auf der anderen Seite für das Handlungskonzept Wohnen. Unter meine Tätigkeiten fallen unter anderem die Bevölkerungsvorausberechnungen und die Haushalts- und Wohnbedarfsberechnungen. Diese werden regelmäßig in Berichtform veröffentlicht.
Die Stadt Greven ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Viele Menschen zogen und ziehen aus dem benachbarten Münster nach Greven. Welche Herausforderungen ergeben sich für die Stadtentwicklung?
Greven ist eine Zuwanderungsstadt. Wohnungen und Baugrundstücke sind in Greven u.a. aufgrund der guten Verkehrsanbindungen an die Stadt Münster sehr beliebt. Um den Bedarf an Einfamilienhausgrundstücken zu decken, wurde 2012 beispielsweise das Neubaugebiet „Wöste“ erschlossen, wobei der letzte Bauabschnitt Ende 2020 freigegeben wurde. Auch soll in den nächsten Jahren ein kleineres Baugebiet im Stadtteil Reckenfeld erschlossen werden.
Unsere Gesellschaft wird älter und traditionelle Familienverbände brechen auf. Wie ist Ihre Sicht als Gerontologin auf die alternde Bevölkerung in Greven?
Bis zum Jahr 2030 wird die Altersgruppe der 65- bis 80-Jährigen das stärkste Wachstum aufzeigen. Dies kann eine Schrumpfungsdynamik, Singularisierungstendenz und einen Anstieg der Pflegebedürftigkeit bedingen. Der demografische Wandel wird von der Stadt Greven als Chance wahrgenommen, indem rechtzeitig Lösungen gefunden werden, um die Stadt so altersfreundlich wie möglich auszubauen.
Im Jahr 2020 wurde Greven von der Gemeindeprüfungsanstalt NRW (GPA) als „Beispiel für gute kommunale Praxis“ ausgezeichnet. Wie kommt die Stadt zu dieser Ehre?
Greven hat begonnen, sowohl die kommunale Infrastruktur als auch Planungsprozesse auf eine sich wandelnde Bevölkerungszusammensetzung umzustellen. Die Qualität der strategischen Planungen wird dadurch verbessert und die Stadtfinanzen effizienter eingesetzt. Im Jahr 2020 wurde der erste Demografiebericht veröffentlicht, der mithilfe von Bevölkerungsprognosen erstellt wurde. Die enge Verknüpfung zwischen Bevölkerungsprognose und stadtplanerischer Entwicklung wurden im September 2020 von der GPA NRW als sehr positiv wahrgenommen und aus diesem Grund wurde Greven als „Beispiel für kommunale Praxis“ ausgezeichnet.
Wenn ich an mein Studium zurückdenke, denke ich gerne an:
Die vielen kleinen und interessanten Seminare und das breite Themenspektrum, die familiäre Atmosphäre in der Uni, das Gefühl nicht nur eine Matrikelnummer zu sein, die lehrreichen Gespräche mit Dozent*innen und Kommiliton*innen, sowie die schöne Zeit, aus der langjährige Freundschaften entstanden sind.
Mit Vechta verbinde ich:
Ein idyllisches Städtchen, in dem ich Studieren, Freizeit und Entspannung perfekt verbinden konnte. Vor allem denke ich gerne an meine frühere WG zurück, mit der ich drei wunderbare Jahre verbracht habe. Aus meiner Studienzeit habe ich aufgehoben: Viele Lehrbücher, vor allem aus den Bereichen der Statistik und Bevölkerungssoziologie, die mich nicht nur anschließend durch den Master begleitet haben, sondern auch noch in meinem Beruf hilfreich sind.
Mein Tipp für Studierende ist:
Wählt die Fächer, die euch wirklich interessieren. Wenn das Interesse da ist, kommt die Motivation von ganz alleine und dann entwickelt man auch die Lust, sich außerhalb der Uni mit den Themen zu beschäftigen und sich weiterzubilden. Traut euch außerdem, mit Lehrenden über eure beruflichen Vorstellungen zu sprechen. Die Lehrenden kennen oftmals gute Ansprechpartner*innen für mögliche Arbeitsstellen und können euch weiterhelfen.
So hat mich das Deutschlandstipendium unterstützt:
Das Deutschlandstipendium hat Ruhe in mein Studium gebracht. Ich konnte mich dank des Deutschlandstipendiums auf das Wesentliche konzentrieren, mir Zeit für meine Bildung nehmen und mir ohne Zeitdruck Gedanken machen, in welchen Bereichen ich neben dem Studium bzw. in den Semesterferien Berufserfahrung sammeln möchte.
Stand: Dezember 2021