Mittlerweile ist es mehr ein halbes Jahrhundert her: Christel Dwertmann, Michael Schwiese, Rosemarie Schillmöller und Barbara Rümmler haben ihr Studium vor 50 Jahren an der Universität Vechta abgeschlossen. Nun sprachen sie über ihre Zeit an der Hochschule. Im Vergleich zum heutigen Studium war Vieles ähnlich und doch ganz anders.
Die Aussage könnte heutigen Studierenden bekannt vorkommen: „Mit Vorbereitung, Nachbereitung, Hausarbeiten, Unterrichtvorbereitungen und Referaten blieb nicht mehr viel Zeit“ neben dem Studium, sagte Rümmler, als sie über ihr Lehramtsstudium an der Universität Vechta nachdachte. Aber dennoch – „Ab und zu haben wir schon mal ein Bier in einer Kneipe getrunken. Das kostete damals 30 Pfennig.“ Außerdem hätten viele ihren Führerschein gemacht. Für Studierende gab es damals dafür Ermäßigungen. Und wenn eine Vorlesung einmal nicht so spannend war? „Dann habe ich heimlich unter dem Tisch gestrickt“, sagte Schillmöller. In der Examenszeit sei sie oft schwimmen gewesen ergänzt ihre Ex-Komilitonin Dwertmann. Zum Bad sei sie oft zu Fuß gegangen. Fahrräder hätten sie nicht besessen – ein Auto erst recht nicht. So war der Heimatbesuch auch oft schwierig. Schwiese musste damals von Vechta nach Lingen und ist häufig per Anhalter gefahren oder auch per Bus. „Eine Ost-West-Verbindung mit dem Zug gab es nicht.“
Telefonieren war ebenso schwierig. Die Verbindung sei schlecht gewesen. „Ich hab sogar einmal ein Telegramm von meinen Eltern bekommen“, sagte Rümmler. Und so richtete man sich in Vechta ein. „Unsere Zimmer hatten das Nötigste: Tisch, Stuhl, Kleider-schrank, Bett und ein Waschbecken. Zum Duschen sind wir unter anderem in die Sporthalle der Universität gegangen“, sagte Rümmler. Der gemeinsame Gang in die Mensa war beliebt. Schwiese: „Unter anderem im Edith-Stein-Kolleg konnten die Studierenden essen.“ „Da gab es Essensmarken, die man sich kaufen musste, die wurden von Nonnen ver-kauft. An weiß gedeckten Tischen haben wir dann gegessen“, ergänzt Dwertmann. Partys hat es natürlich auch gegeben. „Es gab das Bergfest zur Hälfte des Studiums“, sagte Dwertmann, dabei seien die Studierenden mit einem Wagen, wie beim Karnevalsumzug, durch die Stadt gefahren. „Im ersten Semester gab es noch eine Fahrt nach Ahlhorn“, sagte die ehemalige Lehramts-studierende, „Dort wurde viel geflirtet, man konnte sich kennenlernen.“