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Portrait Daniel Thioune

 

"Mit Vechta verbinde ich einen lehrreichen und intensiven Abschnitt in meinen Leben nach meiner aktiven Laufbahn als Profifußballer und vor meinem Start als Profitrainer. "

 

► Absolvent Sport- & Erziehungswissenschaften

► Ehemaliger Trainer des Hamburger SV

 

Portrait Daniel Thioune

Daniel Thioune war Cheftrainer beim Fußball-Zweitligisten HSV. Der 45-Jährige wechselte vom VFL Osnabrück in den Volkspark – sein Studium absolvierte Thioune an der Universität Vechta. Von 2012 bis 2019 studierte Thioune Sportwissenschaft und Erziehungswissenschaften. Im Interview (Juni) spricht er über seine Studienzeit und seine Trainerlaufbahn.

Welche Module haben Ihnen am meisten Spaß gemacht? Welcher Sportkurs hat Ihnen, abgesehen von Fußball, gut gefallen?

Grundsätzlich habe ich aufgrund der Vielfältigkeit des Studienganges Spaß an vielen Modulen gehabt. Ich habe viele interessante Bereiche kennenlernen dürfen und natürlich auch die eine oder andere Grenzerfahrung gemacht. Den Sportkurs Fußball habe ich bewusst nicht gewählt und ausgelassen.
 

Warum haben Sie sich für das Studium in Vechta entschieden?

Ich hatte schon die Hoffnung, dass aufgrund meiner Vergangenheit als ehemaliger Fußballprofi unter anderem beim VfL Osnabrück die Anonymität in Vechta höher ausfallen könnte als in Osnabrück. Zudem gefiel mir die überschaubare Größe der Universität mit kurzen Wegen und der menschlichen Nähe der Uni-Mitarbeiter und Dozenten.

 

Als Sie das Studium anfingen, waren Sie schon Ende 30 und Familienvater. Welche Herausforderungen in der Vereinbarkeit von Studium und Familie haben Sie erlebt? Was raten Sie Personen mit Familienverantwortung, die sich für ein Studium interessieren?

Da meine Kinder zu Beginn meines Studiums bereits 9 und 14 Jahre alt waren, meine Frau selbstständig ist und ich mir einen flexiblen Stundenplan zusammengestellt habe, konnte ich relativ uneingeschränkt studieren. Ich glaube, dass es immer Lösungen und Wege gibt, Familie und Studium miteinander zu vereinbaren. Sicherlich bedarf es zudem der Unterstützung der Dozenten und der Studienberatung. Beides ist in Vechta gegeben.
 

Was haben Sie aus dem Studium mitgenommen, dass Ihnen nun als Trainer hilfreich ist?

Ich bin der Überzeugung, dass viele Studieninhalte der Erziehungswissenschaften in der Praxis umsetzbar sind insbesondere in Bezug auf die Führung und den sozialen Umgang mit heterogenen Gruppen. Das eine oder andere Kommunikationsmodell kann in der Anwendung auch hilfreich sein (lacht).
 

Nun fragen sich sicher viele Sportstudierende, wie man Trainer eines Bundesligavereins wird. Wie sind Sie zum VfL Osnabrück gekommen?

Trainer wird man nicht von heute auf morgen. Es bedarf einer langen Ausbildung. Mehrere Lizenzstufen sind die Voraussetzung. Alle Ausbildungsstufen zu erreichen, Praxisarbeit nachzuweisen und am Ende zu der elitären Ausbildung zum Fußballlehrer zugelassen zu werden, nimmt mehrere Jahre in Anspruch. Außerdem: Im professionellen Fußball sind nur 56 Trainerjobs zu vergeben. Ich bin zeitglich mit der Aufnahme des Studiums 2012 im Leistungszentrum des VfL Osnabrück als Trainer der U16 eingestiegen, habe mich weiterentwickelt und kontinuierlich nach oben gearbeitet.

 

Was sind die größten Herausforderungen als Profitrainer?

Neben der Fachkompetenz ist aus meiner Sicht die Sozialkompetenz unerlässlich. Die Gruppe ist total heterogen, muss aber dieselben Ziele verfolgen. Die Spieler für sich zu gewinnen, mit auf eine Reise zu nehmen und Potenzial in sämtlichen Bereichen frei zu setzen, erfordert ein hohes Maß an Empathie und Führung.

 

Wenn ich an mein Studium zurückdenke, denke ich gerne an:

Da kommt mir sofort die eine oder andere Herausforderung in den Sinn – Zum Beispiel Reiten, Trampolinspringen, oder die Arbeit mit Rollen und Rädern. Gerne in Erinnerung behalte ich die menschlich und fachlich kompetenten Dozenten, wie zum Beispiel Frau Enneking, Frau Pahmeier, Herrn Kinscher, Herrn Maatmann, Herrn Schroer und weitere.

 

Mit Vechta verbinde ich:

Mit Vechta verbinde ich einen lehrreichen und intensiven Abschnitt in meinen Leben nach meiner aktiven Laufbahn als Profifußballer und vor meinem Start als Profitrainer.

 

Auf dem Stoppelmarkt würde ich gerne mal ein Bier trinken mit:

Mit meinem ehemaligen Lieblingskommilitonen Lasse Spilker.

 

Aus meiner Studienzeit habe ich diesen Gegenstand aufgehoben:

Meine Studienausweise habe ich aufbewahrt, als Erinnerung an eine besondere Zeit.

 

Mein Tipp für Studieninteressierte und Studierende ist:

Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun!

 

 

 

 

 

Stand: April 2020, Fotocredit: HSV / Witters GmbH