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Anna Haumeder

 

► Absolventin der sozialen Arbeit

► arbeitet in L.A. (USA) als selbstständige Psychotherapeutin

► Fachgebiet: Traumaexpertin

 

Portrait Foto Anna Haumeder

Alumna Portrait von Anna Haumeder

Anna Haumeder ist in Oldenburg aufgewachsen und zur Schule gegangen. Zu Beginn ihres Studiums der Sozialen Arbeit an der Universität Vechta hatte sie zwar noch keinen konkreten Berufswunsch; doch wollte sie mit Menschen arbeiten, reisen und im Ausland leben. Mittlerweile lebt die 35-Jährige in Los Angeles und arbeitet als lizenzierte Psychotherapeutin sowie Traumaexpertin.

Wo sind Sie aufgewachsen und zur Schule gegangen? Wie alt sind Sie?

Ich bin in Oldenburg aufgewachsen und habe das Alte Gymnasium (AGO) besucht, wo ich 2008 mein Abitur gemacht habe. Ich bin 35 Jahre alt.

Wieso haben Sie sich entschlossen in Vechta zu studieren? Was war Ihr Berufswunsch zu Beginn Ihres Studiums?

Meine Noten waren während der Schulzeit nicht wirklich meine Priorität, und so habe ich mein Abitur mit einem bescheidenen Schnitt bestanden. Als für mich feststand, dass ich Soziale Arbeit studieren wollte, habe ich mich in ganz Deutschland beworben, in der Hoffnung, in eine Großstadt wie Berlin, Hamburg, Köln oder München zu kommen. Ich bekam jedoch ausschließlich von der Universität Vechta eine Zusage, so dass ich mein Studium dort begann. Das heißt: I didn't choose Vechta, Vechta chose me!🙂

Zu Beginn meines Studiums der Sozialen Arbeit hatte ich keinen konkreten Berufswunsch: Ich wollte mit Menschen arbeiten und am liebsten reisen und im Ausland leben.

Wie war Ihr Werdegang zur lizenzierten Psychotherapeutin und Traumexpertin?

Während meiner Studienzeit habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt, der damals in London gearbeitet und gewohnt hat. Zu der Zeit stand auch mein 10-wöchiges Pflichtpraktikum im Bachelor-Studiengang an. Mein damaliger Dozent, Magnus Frampton, hat mir sehr geholfen, einen Praktikumsplatz in London zu finden. Nach meinem Bachelorabschluss bin ich nach London gezogen, wo ich drei Jahre lang als Community-Sozialarbeiterin gearbeitet habe. Schon damals hat mich das Feld der Psychotherapie sehr interessiert. Über die Arbeit meines Mannes hatten wir 2016 die Möglichkeit, nach Los Angeles zu ziehen, wo ich meinen Master als Psychotherapeutin gemacht habe. Danach arbeitete ich einige Jahre unter Supervision, bis ich alle Anerkennungsstunden (mit dem Fokus auf Traumaarbeit) gesammelt und meine Lizenzprüfung bestanden habe. Seit gut einem Jahr führe ich nun meine eigene Privatpraxis. Witzigerweise habe ich letztes Jahr in meinem Bürogebäude in L.A. eine weitere Vechta-Studentin kennengelernt, die ebenfalls Soziale Arbeit 1-2 Jahre vor mir studiert hat. Die Welt ist klein!

Meine Aufgaben als Therapeutin umfassen:

Ich sehe jede Woche rund 20 bis 25 Patientinnen und Patienten, die aufgrund von frühen Bindungsverletzungen oder späteren Traumata mit Angstzuständen, Depressionen oder Beziehungsproblemen zu tun haben. Ein Teil meiner Arbeit besteht außerdem aus der Vernetzung mit anderen Fachleuten sowie kontinuierlicher Weiterbildung und Schulung.

Wenn ich an mein Studium zurückdenke, denke ich gerne an:

Die langen Wein-Nächte und Gespräche mit Freunden, die kurzen Fahrradwege, Mittagessen in der Mensa, Privat- und Uniparties, meinen ehrenamtlichen Job in der Jugendstrafvollzugsanstalt Vechta, Zeit haben, die Freiheit sich Themen auszusuchen und zu vertiefen, die mich wirklich interessierten.

Mit Vechta verbinde ich:

Eine prägende Zeit in meinem Leben, in der ich mich ausprobieren und finden durfte – mit wenig Druck, viel Zeit und wertvollen Menschen an meiner Seite.

Auf dem Stoppelmarkt würde ich gerne mal ein Bier trinken mit:

Mit allen alten Kommilitoninnen und Kommilitonen, um zu sehen, wohin es jeden verschlagen hat und wie es allen geht.

Aus meiner Studienzeit habe ich diesen Gegenstand aufgehoben:

Meine alte Mitbewohnerin hat mir eine „Uni Vechta“ Tasse geschenkt, aus der ich heute noch gerne trinke.

Mein Tipp für Studieninteressierte und Studierende ist:

Es gibt immer mehr Optionen und Möglichkeiten im Leben, als es oftmals scheint. Das Leben ist zu kurz, um sich mit Durchhalten zufriedenzugeben. Wenn wir irgendwo feststecken, lohnt es sich immer, nach der Ursache zu forschen, bis man sich wieder weiter entfalten kann. Falls es Studierende gibt, die Fragen zur therapeutischen Ausbildung oder Arbeit in Amerika haben, steht meine Tür immer offen! :)

 

Stand 10/2024, Fotonachweis: privat (c) Anna von Haumeder