Alumna Portrait von Isabelle Trittel
Isabelle Trittel (26) studierte im Bachelor Combined Studies in Vechta Erziehungswissenschaften und Musikpädagogik. Aktuell arbeitet sie als Autimustherapeutin mit musiktherapeutischen Ansatz in der Autismusambulanz des Andreaswerkes e.V. Vechta. Freiberuflich tritt Sie als Hochzeitssängerin auf.
Wo sind Sie aufgewachsen und zur Schule gegangen?
Aufgewachsen bin ich in Sachsen-Anhalt, in der Nähe von Magdeburg, und mit 18 Jahren nach Vechta zum Studieren gezogen. In Wernigerode habe ich ein Musikinternat besucht und wollte nach bestandenem Abi zunächst einen Weg ohne Musik angehen.
Was haben Sie in Vechta studiert und in welchem Zeitraum? Was hat Sie für dieses Studium motiviert?
Ich suchte nach einem Studium in einer Kleinstadt, da ich selbst in einer solchen groß geworden bin und wollte Erziehungswissenschaften studieren. An der Uni Vechta war dies in Kombination mit Sozialwissenschaften möglich und ich begann 2014 mein Studium. Dieses Fach lag mir aber nicht so sehr, so dass ich mich nach 3 Jahren Musikpause auf die Eignungsprüfung des Fachs Musik an der Universität Vechta beworben hatte und erfolgreich zum Teil-Fach Musikpädagogik gewechselt bin. Dort habe ich viel Unterstützung - besonders durch Prof. Mechsner - erhalten und konnte parallel zum Studium eine Fernausbildung zur Musik- & Klangtherapeutin in Berlin absolvieren. Leider hat sich diese einjährige Zusatzausbildung auf Grund von Corona auf 3 Jahre gestreckt. Mein Bachelorabschluss fiel genau in die Anfangszeit von Corona im Jahr 2020, so dass ich keine Abschlussfeier mit Wiedersehen der Studienfreund*innen hatte.
Ich arbeite jetzt:
Zunächst arbeitete ich nach dem Studium als pädagogische Fachkraft in der Heimstatt Clemens-August Dorf in Neuenkirchen-Vörden. Dieser Job war verbunden mit einem zweiwöchentlichen Arbeitsdienst, welcher sich schlecht mit dem immer stärker nachgefragten Nebenjob als Sängerin verbinden ließ. Während der Corona Zeit fielen nämlich die üblichen Finanzierungsjobs für das Studium weg und ich fing an, als Hochzeitssängerin zu arbeiten. Die Webseite (https://www.isysingt.com/) baute ich mir selbst zusammen und bekam bereits nach zwei Wochen sehr viele Anfragen. Zufällig habe ich die Stellenanzeige beim Andreaswerk gefunden und dank der musiktherapeutischen Ausbildung bin ich jetzt seit zwei Jahren in der Autismus Ambulanz des Andreaswerkes e.V. Vechta als Autismus Therapeutin mit musiktherapeutischem Ansatz beschäftigt. Dazu habe ich eine Weiterbildung als Autismus Fachkraft bei meinem Arbeitgeber abgeschlossen und konnte in dieser auf viele Aspekte meines Erziehungswissenschaften Studiums zurückgreifen.
Meine Aufgaben dort sind:
Besonders über den musiktherapeutischen Ansatz ist es manchmal möglich, zu Menschen im Spektrum einen Zugang außerhalb der Sprache zu bekommen. So berate ich in meinem Job oftmals Eltern und versuche Ausbildungsziele mit meinen Klient*innen zu erreichen. Dabei baue ich besonders die Musiktherapie in die Behandlung ein. Nebenbei studiere ich im Master an der Fernuni Hagen im Fach Bildungswissenschaften.
Wenn ich an mein Studium zurückdenke, denke ich gerne an:
Ich denke daran, wie ich dort aufgenommen worden bin; die familiären Strukturen und Unterstützung - besonders im Fach Musikpädagogik - und die Personen die ich dort kennengelernt habe. Schade ist, dass der Abschluss am Ende durch die Pandemiebeschränkungen nicht „greifbar“ war und das Zeugnis mit der AbsolvEnte überbracht durch die Post das Ende meiner Studienzeit setzte.
Mit Vechta verbinde ich:
Für mich ist Vechta Heimat und Heimat ist für mich da, wo ich Musik machen kann.
Auf dem Stoppelmarkt würde ich gerne mal ein Bier trinken mit:
Gerne würde ich mich im alkoholfreien Zelt auf dem Stoppelmarkt mit der alten Jazzcrew der Uni auf ein alkoholfreies Feiergetränk wiedertreffen.
Aus meiner Studienzeit habe ich diesen Gegenstand aufgehoben:
Die AbsolvEnte steht in meinem Regal und außerdem habe ich meinen Unihoodie behalten. Die Unitasse, welche ich bei einem Fotowettbewerb zu Corona Zeiten im Home-Office-Studium gewonnen habe, habe ich ebenfalls aufgehoben. Das Foto zeigte übrigens meinen Chihuahua-Hund, wie er am Laptop lernt.
Mein Tipp für Studieninteressierte und Studierende ist:
Sich mit Vechta im Vorfeld auseinandersetzen und sich fragen, „wie möchte ich studieren?“. In einer Kleinstadt wie Vechta mit familiärem Umfeld oder doch eher in einer anonymen Großstadtatmosphäre in einer anderen Unistadt?
Ansonsten lautet mein Tipp: die Angebote annehmen, Ersti-Veranstaltungen mitnehmen und in die Cafete setzen, um andere Studis kennenzulernen.
Stand: Dezember 2023